Andorra 2007 - Tourbericht

In der Zeit vom 27.10.2007 bis 07.11.2007 habe ich zusammen mit Freddy (keonex.de) eine Trekking-Tour durch die Pyrenäen in Andorra unternommen. Wir haben uns für eine Tour entschieden bei der wir auf bewirtschaftete Hütten, Hostels und Ähnliches komplett verzichteten. Das bedeutete natürlich recht große Menge Gepäck. Darum zunächst eine Liste mit den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen. Ich habe das genaue Produkt (soweit bekannt) in Klammern mit dazu geschrieben denn eine solche Liste ist sicherlich für all jene interessant die eine ähnliche Tour planen.

Ausrüstung

Kleidung

  • regen- und windfeste Jacke (Mammut Longspeak)
  • Regenhose (Marmot PreCip)
  • robuste Hose (Craghoppers Kiwi)
  • Langlaufhose (Quechua)
  • Steigeisentaugliche Schuhe (Raichle All-degree Lite GTX)
  • Steigeisen (Black Diamond)
  • Wandersocken (Falke)
  • Funktionsshirt (lang & kurz)
  • Fleecejacke & Fleecepulli
  • Unterwäsche
  • Handschuhe (dünn & dick)
  • Mütze & Sturmmaske

Nahrung (pro Tag)

  • 1x Nudeln o. Reis
  • 1x Müsli
  • 1x Studentenfutter
  • 1x Instantnudeln
  • 3x Müsliriegel
  • Kleinigkeiten (Schokolade, Salami, etc.)

Sonstiges

  • Rucksack + Raincover (Gregory Katmai 3D)
  • Schlafsack (WM Antelope Super MF)
  • Schlafsack-Inlet (Black Diamond)
  • Stirnlampe (Petzel)
  • Besteck
  • 2x 1Liter Wasserflaschen (Sigg)
  • Kleinigkeiten (Handy, Seife, etc)

Gemeinsame Ausrüstung:

  • Zelt
  • Benzinkocher
  • Karten
  • GPS
  • Kompass

Folgende Ausrüstungsgegenstände hatten wir nicht dabei, hätten sie allerdings gerne gehabt:

  • Sonnenhut (wegen teilweise starker Sonne)
  • Badelatschen, Flip-Flops, o.Ä. (als Wanderstiefel Alternative)
  • 1-2 Paar weitere Wandersocken (zum Wechseln bei Feuchtigkeit)
  • Alternative zum täglichen Studentenfutter

So ausgerüstet wogen unsere Rucksäcke jeweils etwa 20-25kg. Wir starteten in Bochum. Von dort ging es per Zug nach Köln und weiter nach Paris. In Paris hatten wir ein paar Stunden Aufenthalt und nutzten die Chance einige der vielen Sehenswürdigkeiten zu betrachten. (Eiffelturm, Louvre, Notre-Dame, ...) Dann ging mit dem Nachtzug weiter nach L'Hospitalet, einem winzigen Dorf in Frankreich nahe der Grenze zu Andorra. Leider hat Andorra selbst keinen Bahnhof. Da wir früh morgens ankamen und es in L'Hospitalet nicht viel mehr als den Bahnhof gab machten wir uns schnell startklar. Wir füllten Wasser auf und dann ging es auch schon ab in die Berge. Ziemlich schnell stellten wir fest dass man sich in den niedrigen Regionen den Weg oft mit ein paar Kühen oder Pferden teilen muss. Die Tiere machten jedoch normalerweise schnell Platz und wir konnten die Wege ohne große Probleme benutzen. Für den ersten Tag hatten wir eine kurze Etappe zu einer Hütte auf der französischen Seite der Pyrenäen vorgesehen. Die Hütte war dann auch am frühen Nachmittag erreicht und wir konnten uns noch etwas für den nächsten Tag erholen. Am nächsten Tag wollten wir schnellstmöglich auf dem GRP über die Grenze nach Andorra zur nächsten Hütte. Wir stellten schnell fest dass auch kurze Entfernungen von nur 5-6km Luftlinie auf dem GRP durchaus ein Tagesmarsch sein können. Insgesamt wurde der GRP seinem Ruf gerecht teilweise ziemlich tükisch zu sein. Zudem gerieten wir direkt am zweiten Tag in schlechtes Wetter: Am Abend kam starker Wind bzw. Sturm auf, zu dem sich Regen und Schnee gesellten. Wir erreichten die zweite Hütte spät am Abend. Leider wurde die, ansonsten sehr gut ausgebaute und große Hütte, gerade renoviert, sodass wir die Nacht quasi auf einer Baustelle verbrachten. Am nächsten Morgen wurden wir von einem Hubschrauber geweckt und brachen kurz darauf zur nächsten Hütte auf.

Die nächsten Tage verliefen dann relativ ähnlich. Wir legen jede Menge Höhenmeter und ziemlich wenig tatsächliche Kilometer zurück und erreichten meist am späten Nachmittag die angesteuerte Hütte. Das Wetter war durchgehend gut wenn auch teilweise ziemlich stürmisch. Der Neuschnee und der Sturm vom zweiten Tag sorgten dafür dass einige Streckenabschnitte ziemlich schwierig zu begehen waren, da wir entweder bis zur Hüfte im Schnee stecken oder auf eisigen Abhängen nur mit Steigeisen sicher gehen könnten. Nach einigen Tagen verließen wir deshalb den GRP und steuerten unsere Hütten über etwas harmlosere Wanderwege an. Im Laufe der Tour bekamen wir ein breites Spektrum an Landschaft von Andorra zu Gesicht. Es war wirklich alles dabei: Steile Felshänge, flache Graslandschaften, Hänge mit hüfttiefem Schnee, Hänge komplett ohne Schnee, Wege über schulterhohe Felsbrocken, Wege auf glatter Erde, usw.

Mit der Wasserversorgung hatten wir keinerlei Probleme da es alle paar Klilometer einen Bach oder einen See gab. Auch die Hütten waren meist nah an einem Bach gelegen. Anders sah es da schon mit dem Beschaffen von Brennholz aus: Die Hütten lagen meist oberhalb der Baumgrenze und Feuerholz ist offensichtlich nur während der offiziellen Saison vorhanden. Falls wir doch einen kleinen Tannenbaum fanden war dieser meist so nass, dass es unmöglich war daraus ein vernünftiges Feuer zu entzünden. Die Hütten in Andorra kann man generell jedoch ausgesprochen positiv bewerten. Sie sind sehr geplegt und mit dem nötigsten ausgestattet. Dazu zählen in der Regel ca. 4-10 Schlafplätze, ein Ofen, Säge & Beil, erste Hilfe Kasten sowie eine solide Hütte an sich. Die Hütten in Frankreich dagegen sind oft sehr dreckig und bei weitem nicht so gut gepflegt.

Wir erreichten L'Hospitalet einen guten Tag vor der Rückfahrt und verbrachten deswegen noch eine zweite Nacht in der Hütte vom ersten Tag. Dann ging es mit der Bahn zurück nach Bochum.

Abschließend kann ich sagen: Es war eine hervorragende Tour auf der wir sicherlich eine Menge neue Erfahrungen gesammelt und neue Erkenntnisse gewonnen haben. Die Atmosphäre ist sehr schwer zu beschreiben darum versuche ich es erst gar nicht. Stattdessen versuche sie mit einer Auswahl der vielen Fotos welche ich gemacht habe wiederzugeben.